Wassersäcke: pro und kontra

 Wassersäcke: pro und kontra

Sicher, es sieht erst mal gut aus, wenn die grünen Wassersäcke an den Bäumen hängen. Aber sind sie wirklich sinnvoll?
Wenn ich an die Herstellungskosten denke, sowie die Energieverschwendung zusammen mit der Verwendung fossiler Brennstoffe, sieht die Bilanz eher schlecht aus.Ausgerechnet Plastik soll unsere Bäume unterstützen?Die Befestigung der Wassersäcke (mit Kabelbinder) führt oft zu mechanischen Beschädigungen der Rinde.Von 15 gekauften  Wassersäcken waren nach einem Vegetationsjahr nur noch 4 nutzbar!Vandalismus und verstopfte Löcher haben ihnen das Aus beschert.Der Zeitaufwand die Säcke zu füllen ist derselbe, wie das Bewässern des Baums selbst. Genau genommen etwas mehr, da man noch das Loch suchen muss, in das man das Wasser einfüllt.Wichtiger ist es, dass der Baum nicht nur in Stammnähe gegossen wird, sondern so großflächig wie die Baumkrone plus ein Drittel mehr, da die feinen Wasseraufnehmenden Wurzeln außen sitzen und nicht am Stamm.Die Wassersäcke bewässern den Baum nur in der Stammnähe; somit neigt der Baum dazu Adjektivwurzeln zu bilden und die Wurzeln weiter weg vom Baum sterben ab. Dies hat dann große Auswirkung auf die Standsicherung der Bäume, was man ihnen aber nicht an der Vitalität ablesen kann und was sich erst Jahre später überhaupt bemerkbar macht.





Ein Punkt, den man nicht unterschätzen sollte, ist die Tatsache, dass auch ein Baum den Luftaustausch benötigt.
Gerade im städtischen Bereich, wo oft nur kleine Baumscheiben vorhanden sind, ist dies wichtig. Durch Wassersäcke wird der Boden zwar nicht komplett verschlossen, dennoch wird der Luftaustausch eingeschränkt. Fazit: ich kann kaum ein Pro erkennen.Daher schlage ich vor das Geld - anstatt für die Wassersäcke - lieber für ein gutes Wasserspeicherndes Substrat auszugeben.